Montag, 13. April 2015

vom Hinfallen und Aufstehen

In Bewegung bleiben. Weitergehen. Nicht stehenbleiben. Hinfallen. Aufstehen. Manchmal sagt sich das alles so leicht. Manchmal da hört es sich viel einfacher an, als es ist. Eigentlich immer. Eigentlich bleibt man oft zu lange liegen, steht ungern wieder auf. Eigentlich müsste es nicht so sein. Eigentlich bin ich nicht der Typ für so was, eigentlich bin ich doch stark, eine Kämpfernatur. Eigentlich wirft mich so etwas nicht aus der Bahn. Eigentlich. 

Zu oft erwisch ich mich in letzter Zeit regungslos. Nichts passiert. Selbstmitleid. Pessimismus groß geschrieben. Zu oft bin ich im Moment ein Schwarzmaler. Ich will so nicht sein. Ich bin doch lebensfroh, eigentlich glücklich. Eigentlich ist doch alles gut, so wie es ist. Eigentlich. 

Zu oft verliere ich mich dabei, jemanden für mich zu gewinnen. Ich gebe mich auf. Ich falle hin. Schon zu oft bin ich liegengeblieben. Ich bin doch stark, denke ich. Ich halte das doch aus. Wieso zum Teufel kann ich nicht aufstehen? Verletzlich. Furchtlos und doch hab ich Angst. Suche die Schuld bei mir. Vielleicht bin ich das Problem. 

Doch wie man es dreht und wendet. Egal wie oft man hin und her überlegt. Wer nun Schuld hat, ist doch eigentlich egal. Wieso du hinfällst, ist doch belanglos. Wieso du liegenbleibst, ist wichtig. Weil es so vielleicht einfacher ist - denn Stärke zeigen, wieder Aufzustehen, Weiterzumachen tut weh, schmerzt so unheimlich. Abzuschließen, jemandem den Rücken zu kehren und neu zu beginnen erfordert so viel Mut, ist so schwierig. 

Doch das wirklich wichtige ist doch eines: Auch wenn jedes Hinfallen, wie oft es auch geschieht, dich selbst immer wieder verwundet; auch wenn jedes Aufstehen, wie oft es auch sein muss, unglaublich viel Kraft kostet, da wird sich all das irgendwann auszahlen, da wirst du wachsen, da werd ich wachsen. Es kann noch so stürmisch und kühl sein, noch so traurig und grau, aber irgendwann, da merkst du, dass sich all das gelohnt hat, da wirst du stolz auf dich sein. 

Sonntag, 29. März 2015

brave enough to say goodbye

Abschied nehmen gehört nicht gerade zu meiner Stärke. Ich bin nicht abgestumpft genug. Meine Gefühle überfluten mich regelrecht. Ein Verstecken lohnt sich nicht. Ich schaffs eh nicht. Manchmal würde ich die Sentimentalität liebend gern abschalten. Jetzt bloß standhaft sein. Tapfer bleiben. Selbstvertrauen ist doch deine Stärke. Bei jedem Atemzug, den ich zum Reden ansetze, werde ich gestört. Es ist fast, als wolle mich etwas zurückhalten, sich dagegenstemmen, mich davor bewahren. Geschlossene Augen. Die Hände ganz fest zu einer Faust geballt. Noch einmal tief durchgeatmet. Ich spüre mein Herz schneller und schneller in mir pochen. Meine Worte fluten mein Gesicht. Brauch gar nicht reden, doch tu es trotzdem. Will es erklären. Mir Rechtfertigungen suchen, Gründe, vielleicht Ausreden. Habe Angst, jemanden zu enttäuschen. Angst, loszulassen. Neu anzufangen. Ich fürchte mich davor, dass mich jemand verlässt. Wie ist es, andere zu verlassen? Das gilt es herauszufinden. Nur wenn ich einen Schritt wage, weiß ich, dass es einer zu viel war oder dass ich weitergehen muss. Einen Fuß vor den anderen setzen. Schritt für Schritt. Ganz langsam, ganz bedacht. Ich blicke in entsetze und verwunderte Mienen. Gesichter, die zu begreifen versuchen. Ein Meer von Armen versucht mich festzuhalten, sich an mich zu klammern und nicht wieder herzugeben. Ein Lächeln zeichnet sich in meinem Gesicht ab. Meine Augen zerfließen regelrecht. Selten ist mir etwas so schwer gefallen. Schließe jeden noch einmal fest in mein Herz, ersticke die Erinnerung, den Schwermut in meinen Zügen und klopfe mir gedanklich auf die Schulter. Ein großer Stein fällt von meinem Herzen, fühl mich ungewohnt befreit, gut. Ich gehe. Nicht für immer. Ich komme zurück. Irgendwann. Bin stolz vielleicht beeindruckt von mir selbst. Bin plötzlich erleichtert vielleicht auch wirklich traurig. Aber ich weiß eines: Ich war das erste Mal wirklich erwachsen.

Donnerstag, 19. März 2015

Und du rennst zu mir, doch läufst ja vorbei.

Verliebte Blicke, dachte ich jedenfalls. Schaffst es nicht mal, deine Zuneigung über die Lippen zu bringen. Sie verstummt tief im Inneren. Warum schreist du es nicht raus? Aus Angst vielleicht oder Scham. Aus Unsicherheit vielleicht oder Stolz. Hab ich nicht die Wahrheit verdient? Aus meinem Herzen meldet sich summend die Melancholie. Leise, fast lautlos schleicht sie sich an, schleicht sie sich ein, dringt ein, dieser Übeltäter. Ich werde von Hoffnungslosigkeit übermannt. Überfordert fast schon hilflos kann ich nur da stehen. Ich ertrinke. Doch das geht vorbei, sag ich mir. Ist doch alles gar nicht so schlimm, rede ich mir ein. So etwas passiert, begreife ich. 
Doch auch wenn ich mit aller Kraft versuche, meine Seele zu verschließen, wünschte ich mit jedem Schritt, den du gehst, dass du bei mir bist. Und du rennst zu mir, doch läufst ja vorbei. Fühl mich, als wär ich unsichtbar und doch so deutlich, so klar sichtbar. Plötzlich so nah an der Realität. Ich spüre jeden Gedanken von dir auf mir abprallen. Fass dir ein Herz, kämpf doch mal. Sei doch mal mutig. Verständnislosigkeit. Der Verstand hat sich schon lange gut versteckt. Hier geht's um viel mehr - erkenne ich. Wer bin ich, wenn ich nicht ohne dich klar sehen kann? Wer bin ich, wenn ich nicht mit dir klar denken kann? Wer bin ich? Bin ich überhaupt noch wer? Und du rennst zu mir, doch läufst ja vorbei. Du kannst mich nicht erreichen. Gleichgültig wer ich bin, für dich bleibe ich unbemerkt. Still und Stumm, leise, fast lautlos schleicht sie sich ein, die Melancholie. Beginnt zu summen, ein bisschen lauter, wahrnehmbar, tief aus dem Inneren. Ich merke: Es war noch nie so leer.

Dienstag, 3. Februar 2015

"Ist das eine Maske, hinter der du dich versteckst?"

"Ist das eine Maske, hinter der du dich versteckst?" Diese Frage stellte ich mir erst vor kurzem wieder. Es beschäftigt mich, es hält mich wach und scheint zeitweise meine Gedanken regelrecht zu foltern. Vorgeben jemand zu sein, der man nicht ist. Nicht so zu sein, wie man nach außen hin wirkt. Gefühle verstecken, Menschen verletzten, um sich zu schützen, um selbst nicht verletzt zu werden. Jeden Tag probiert jeder von uns Masken auf. Manche passen wie angegossen, andere spiegeln das wieder, was andere als abscheulich deklarieren würden. Aber wir fahren fort. Wir probieren weiter aus, bis wir irgendwann ein Kostüm gefunden haben, jemand der wir sein wollen. Wir passen unsere Verhaltensweisen unserer Verkleidung an. Fangen an Gewichte zu stemmen, obwohl wir viel lieber Chemieformeln pauken. Schleppen uns auf Parties, auf die wir gar nicht wollen - aber es muss ja ins Bild passen, die Fassade darf ja nicht bröckeln. Wir geraten in Kreise, in die wir nicht passen. Wir gehören jetzt zu den "coolen Kids", die jeden Cent für die Packung Zigaretten zusammenkratzen, ihre Sorgen regelmäßig in Wodka ertränken und dabei peinliche Bilder verschicken. Irgendwann hab ich mich dort auch mal wiedergefunden, hab mich regelmäßig in eine Rolle gezwängt, die ich nicht war, die ich nicht bin. Damals fand ich das super, wie dumm das alles war, merke ich erst heute. Ich habe mich hinter einer Maske versteckt, habe das getan, was Menschen von mir erwartet haben und nicht das, was ich wollte. Ich wollte unbedingt in eine Schublade passen, in der einfach kein Platz für mich war. Ich kann nicht sagen, wer oder was mich dort drausgebracht hat. Ich glaube, ich habe das selbst getan. Seit dem setze ich weder eine Maske auf, noch zeige ich mein wahres Gesicht. Es ist seltsam. Ständig stellt man sich die Frage, wo man hin will, was man erreichen will. Das Kuriose ist, dass ich genaue Vorstellungen davon habe, nur fehlt mir der Weg. Versteht mich nicht falsch - ich sitze nicht zuhause rum und heule mir meine Augen aus, weil ich nicht weiß, was ich machen soll oder was ich mit mir anzufangen habe. Viel mehr ist es eine Neugier. Ich bin bereit etwas zu tun, wirklich viel zu tun, aber ich weiß nicht was. Ich war bereit meine Masken beiseite zu räumen und mir selbst einzugestehen, dass mein wahres Gesicht womöglich die beste Maske ist, die ich je tragen werde. Ich habe Mut, ich will neue Dinge sehen, aber mir fehlt ein Ansatz, irgendein Punkt, an dem ich mich festhalte, ansetze und beginne. Beginne, ich zu sein. Beginne, für niemanden anders zu sein, als ich bin. Beginne, aus dem was ich bin, zu wachsen und größer zu werden.
Ich glaube, dass viele Menschen ein ähnliches Problem haben. Sie haben wenig Vertrauen, in das was sie können. Sie sind bequem und genau deswegen fügen sie sich in ein System ein, was von der Gesellschaft mehr oder weniger akzeptiert wird. Sie nehmen sich falsche Vorbilder, setzen falsche Masken auf. Wer genau hinsieht, der erkennt das. Immer wieder fragte ich mich, wieso eigentlich nette und intelligente Menschen dumme Dinge tun, sich in ein System quetschen, das nicht für sie gemacht ist. Irgendwann fiel der Groschen. Anerkennung, Zuspruch, Aufmerksamkeit. Die Menschen, die so handeln haben Ziele, so wie ich. Nur haben sie einen wesentlichen Vorteil: sie wissen, wie sie es erreichen. Und das einzig und allein aus dem Grund, weil es nicht ihre Taten sind, weil sie nicht sie selbst sind, sondern jemand, dessen Maske sie aufhaben. Aber es ist leichter, leichter als das Leben. Leichter, als sich Gedanken zu machen, einfacher, einfach zu handeln, als nachzudenken. Meiner Meinung nach ist das der Fehler, die Lücke, der Knackpunkt. Denn irgendwann kommt der Tag, da fängt die ganze Maskerade an zu bröckeln. Irgendwann verliert man das Spiel, weil man sich auf die Meinung anderer verlässt und nicht auf sich selbst. Irgendwann wird es einfacher sein, schwer zu sein.

Und ich wünsche allen, dass sie irgendwann erkennen: "Das ist eine Maske, hinter der ich mich verstecke."

Sonntag, 28. Dezember 2014

über die Sehnsucht, Selbstlügen und die Wahrheit

Ich habe Frieden geschlossen: mit dem Jahr, all dem, was passiert ist, mit allem, was sich verändert hat und gelernt, es zu akzeptieren. Dachte ich jedenfalls. Aber wie schon so oft, macht mir mein Leben, mein Kopf und meine Gedankenwelt einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Sehnsucht. Das Gefühl, noch nicht bereit zu sein, loszulassen. Loslassen, von etwas, was ich schon längst nicht mehr festhalte. Wie soll ich etwas freigeben, was mir schon längst nicht mehr gehört? Ich belüge mich selbst. Bastele mir bunte Status zusammen, die eine starke Persönlichkeit kreieren.Versuche mir Tag für Tag einzureden, ich würde über allem stehen, wäre übermächtig über meine Gefühlswelt. Doch dann die Selbsterkenntnis: Ich bin nicht der, der ich vorgebe zu sein. Schreibe zum gefühlt tausendsten Mal in mein Tagebuch, dass ich was verändern werde, wieder mehr ich sein möchte.

Es bliebt bei diesem Eintrag, passiert ist nichts bis der nächste dieser Art kommt. Ich kenne mich. Am Ende kann ich mich nicht belügen. Es kommt alles raus. Das hab ich jetzt davon. Den Mascara verschmiert, die Nase schnaufend liege ich nun da und blicke der Wahrheit ins Auge. Gänsehaut. Kloß im Hals. Um ehrlich zu sein, bin ich gerade schwach. Ich weiß,wenn ich loslassen will, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als aufrichtig zu sein. Ich habe Sehnsucht: Ehrlicherweise nicht nach dem Jemand, sondern nach dem Gefühl, jemanden zu haben, den man liebt. Und der dich liebt. Ich habe in diesem Jahr etwas verloren: den Glauben an mich selbst, den Biss und den Ehrgeiz etwas wirklich zu schaffen. Das ist die Wahrheit. Dass ist das, was mich Tag für Tag schwächer macht. Ich habe stattdessen angefangen, mich selbst zu belügen. Habe mir immer und immer wieder eingeredet, ich sei über irgendwas hinweg und würde vieles verändern. Kindisch. Dumm. Jedes mal, als ich mir selbst dieses Versprechen gab, schloss ich mit meiner Unterschrift unter zahlreichen Tagebucheinträge Verträge, die ich nicht einmal versucht habe einzuhalten. Wenn wir schon aufrichtig sind, ist das nicht meine Art.

Aber was ist überhaupt meine Art? Wer bin ich überhaupt? Diese Frage ging mir die letzten Tage nicht aus dem Kopf. Ich bin einerseits eine erwachsene Frau und auf der anderen Seite eine verletzte vierjährige. Einerseits bin ich stark und mutig und andererseits unglaublich sensibel und verletzlich. Aber eines bin ich nicht. Ich bin niemand, der sich selbst belügt. Ich kann Dinge vermissen, jeder tut das, aber ich darf nicht vergessen, dass sich die Erde weiterdreht, dass man die Zeit nicht zurückdrehen kann oder nicht immer das bekommen kann, was man vielleicht gerade verdient hat. Mein Wunsch für das neue Jahr wäre zurückzufinden zu dem Menschen, der ich mal war, doch dabei nie die Wirklichkeit, die Wahrheit aus den Augen zu verlieren. Glücksgefühle. 

"Liebes Tagebuch, es ist an der Zeit, wieder ich zu sein, die beste Version von mir."

Einen schönen Abend
liebst, Johanna

Freitag, 12. Dezember 2014

sometimes our hearts get broken

Gebrochene Herzen. Etwas vertrautes, fast schon Routine der letzten zwei Jahre. Nun mag man meinen, ich wäre damals noch nicht bereit gewesen, stimmt auch, aber wann ist man schon bereit. Natürlich versuchst du dich nach herben Enttäuschungen zurückzuziehen. Schutz suchen. Am liebsten einbuddeln und erst wieder ans Licht kommen, wenn die Wunden geheilt sind. Wenn du bereit bist, dir sicher bist, dass was Neues kommen kann. Etwas das ich ausprobiert habe. Versuch gescheitert. Über verlorene Liebe hinwegzukommen ist, als hättest du dir das Bein gebrochen. Jeder Schritt den du gehst schmerzt, es schmerzt noch eine ganze Weile und du hast das Gefühl, als würde es nie aufhören zu schmerzen. Doch dann kommt der Tag, eines Morgens, da wachst du auf und all die Qualen, all die Schmerzen sind vergessen und du kannst all das machen, wozu du Lust hast. Der Bruch ist verheilt, es bleiben nur Narben zurück, aber die Erinnerung ist auch nicht verwerflich. Es tut ab und zu noch einmal weh, aber darüber kannst du hinwegsehen. Bei manchen ist sich zu "entlieben", über jemanden hinwegzukommen, wie ins Koma fallen. Man erholt sich nur langsam. Andere hingegen verstauchen sich nur den Arm. Schnelle Abfindung, kleiner Schmerz. Wie ungerecht die Welt doch ist. Aber all das, dieser Entliebungsprozess, ist es das wirklich wert, sich dabei ständig selbst zu verlieren? Unsere Herzen für alle und jedermann zu verschließen, nur weil wir Angst davor haben, verletzt zu werden.  Da kommst du, schlägst das Herz nieder und ich darf es ausbaden. Ungerecht. Unfair. Eines steht fest: Es hat den Falschen erwischt.

Und da kommst du und veränderst alles. Lässt mich all das wieder fühlen, was sich die ganze Zeit leer angefühlt hat. Was ich schon kenne, aber mir trotzdem fremd ist. Ein schönes Gefühl, aber auf eine andere Weise. Mit dir vergesse ich all das, was vorher war. Mir wird warm ums Herz. Kribbeln im ganzen Körper. Ich denke nicht mehr an verlorene Liebe und gebrochene Herzen. Ich leb auf einmal nicht mehr in der Vergangenheit. Zukunft. Zukunft, da wo du bist. Völlige Hingabe. Möge am liebsten dein Herz meines küssen. Geborgenheit. Es wäre schön, einmal nicht ins Koma zu fallen.

Dienstag, 9. Dezember 2014

almost the end of making promises

Immer wenn sich ein Jahr dem Ende neigt, resümiert man. Über das, was passiert ist, was gut gelaufen ist und was hätte besser sein können. Wir messen ein gutes Jahr an besonders freudigen Erlebnissen, an vielen Dingen, die uns glücklich machten, an gefundener Liebe, tollen Freunden oder spannenden Reisen. Wenn ich dieses Jahr auf einer fiktiven Zufriedenheitsskala messen würde, erreiche es gerade mal 2 Punkte. Nicht weil dieses Jahr zwingend blöd gelaufen ist, weder, weil besonders schlimme Dinge passiert sind, noch, weil ich am Ende unglücklich bin. Viel mehr Vergleiche ich meine Erwartungen mit meiner Umsetzung und muss ernüchtert feststellen, dass sie alles andere als glanzvoll war. Am Anfang jedes Jahres nimmt man sich viele Dinge vor. Gesünder zu essen, Ordnung zu halten, besser organisiert zu sein, Sprachen zu lernen oder eine neue Sportart auszuüben. Nur ein paar von tausenden Dingen in meiner Liste. Frustration macht sich breit, gefolgt von einer ordentlichen Ladung Enttäuschung. Enttäuschung von mir selbst, von dem inneren Schweinehund, den ich nicht überwinden konnte. Enttäuschung, die schnell in Verzweiflung umschlägt. Werde ich es nie schaffen, meine Ziele zu erreichen? Bin ich so schwach?  Ein Zeichen von Schwäche, Erschöpfung und Machtlosigkeit. Leben kann so anstrengend sein. Völlig ermattet auf dem Bett liegen und über das Leben nachdenken, über mein Zweitausendvierzehn, was gleichzeitig Vieles zerstört und Neues aufgebaut hat. Ein Jahr, in dem ich nicht das geschafft habe, was ich wollte.  Hab keine Zeit für Ermüdung, keine Zeit den Kopf hängen zu lassen. Zeit rast, die Uhr tickt und die Welt dreht sich weiter. Zweitausendfünfzehn kommt mit großen Schritten und empfängt mich mit offenen Armen. Neues Jahr, neues Glück. Ganz von vorn. Einmal alles auf Anfang und weitermachen. Weitermachen und besser werden. Alles aufschreiben, an sich selbst glauben, alles ausprobieren. Ich kann nicht sagen, ob Zweitausendundfünfzehn mein Jahr wird, was sich ändern wird und ob sich überhaupt was ändert. Ob ich einfach weiter mache wie bisher, denn schließlich ändert sich hinten nur ne blöde Zahl, oder ob ich es als Neustart sehe. Ich hab mich noch nicht entschieden, aber alles tendiert dazu hin, dass sich etwas ändert. Tapetenwechsel. Kann das trübe Grau vergangener Monate nicht so gut leiden. Was ist mit dir? Machst du dich auf einen Wechsel bereit ?

Alles Liebe, 
the blonde