Donnerstag, 27. November 2014

Entscheidung - keines meiner Lieblingswörter

Entscheidungen. Jeden Tag triffst du Entscheidungen. Es fängt schon morgens mit den banalsten Dingen an, wenn ich zwischen Jeans oder Kleid wählen muss, Turnschuhen oder Stiefeln, zwischen Cornflakes oder Toast, Kaffee oder Tee. Es sind Entscheidungen, die bestimmen, ob es ein guter oder ein schlechter Tag wird. Es sind Details, Kleinigkeiten, minimale Feinheiten, winzige Fehlentscheidungen, die den ganzen Tag zunichte machen können. Entscheidungen. Aber was ist, wenn ich mich nicht entscheiden kann? Wenn ich nicht weiß, was das Richtige ist? Die meisten sagen, man soll auf sein Bauchgefühl hören. Aber wie soll mein Bauch entscheiden, wenn doch der Kopf es ist, der mit all den Beschlüssen fertig werden muss? Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen, das wäre nichts für mich. Ins Ungewisse rennen, ohne zu wissen, ob es der richtige Weg ist, nein nicht meine Art. Mein Kopf ist mein Denker, mein Entscheider, nicht mein Bauch. Auch wenn dadurch alles schwieriger wird. Gern wäre ich jemand, der ein Bauchdenker ist, aber das bin ich nicht, das passt nicht zu mir. Zu mir passt, sich Stunden lang über etwas den Kopf zu zerbrechen. Ob ich's mag, ist eine andere Frage. Wer mag schon so viel denken, dass man nicht mehr weiß, was man denkt. Wer mag schon Entscheidungen. Da muss ich mich bald entscheiden, was ich mein Leben lang machen will, ganz alleine muss ich das bestimmen, für mich. Keiner kann mir sagen, ob's die richtige Entscheidung ist oder nicht. Alle können nur kluge Ratschläge geben, aus denen ich niemals schlau werde. Jeder hält mir Vorträge, sodass mein Kopf platzt. Tu dies nicht, tu das nicht. Überdenk deine Entscheidung noch mal. Hast du auch gründlich nachgedacht? Bist du dir sicher, dass es die richtige Entscheidung war? Blödes Gerede. Einzelne Wortfetzen drehen sich weiter in meinem Kopf. Karussell. Alles war einfacher, als andere das für mich übernommen haben. Verantwortung. Ich will heut nicht entscheiden, will nicht zwischen Dingen wählen müssen. Ich will die Möglichkeit haben, alles zu tun, will aber gleichzeitig nichts aussuchen. Entscheidungen machen mir Angst, viel zu mächtig, viel zu oft schon bereut. Entscheidung, keines meiner Lieblingswörter.

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